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AutorenbildSandra Schniederjan

Die Taufe - Teil 1

Da ist es also - euer kleines-großes Wunder!

Die Geburt eines neuen Erdenbürgers überflutet uns mit ganz großen Gefühlen. Wie so ein kleines Wesen sein Umfeld sofort in seinen Bann ziehen kann. Eine Liebe vom ersten Augenblick an, die bedingungslos ein Leben lang fortbesteht. Mit der Heiligen Taufe soll nun auch Gottes Segen über euren großen Schatz wachen



Wenn ihr euer Kind taufen lasst, bekennt ihr als Eltern, die Paten und die Anwesenden stellvertretend für das Kind euren Glauben.

Durch die Taufe wird man nicht evangelisch oder katholisch, man wird Christ. Die beiden christlichen Glaubensrichtungen erkennen die jeweils andere Taufe an

➡️ Will man also die Konfession wechseln, ist eine erneute Taufe nicht nötig. Daher ähneln

sich die Abläufe der beiden Taufgottesdienste in vielen Teilen.


Die Ablauf einer Taufe kann im Rahmen des sonntäglichen Gottesdienstes oder als separater Taufgottesdienst stattfinden. Nachdem das jede Kirchengemeinde unterschiedlich handhabt, fragt ihr am besten direkt im für euch zuständigen Pfarrbüro nach.

 

Die katholische Taufe


👉 Die Feier wird durch den Pfarrer eröffnet. Ich erlebe es in der Regel so, dass dies am Eingang zur Kirche stattfindet. Der Pfarrer begrüßt euch und fragt welchen Namen euer Kind bekommen soll. Er bekreuzigt euer Kind und bittet euch und die Paten, dasselbe zu machen. Mit diesem Zeichen wird eurem Kind ein lebendiges Glaubenszeichen mit auf den Weg gegeben, welches ihr täglich wiederholen könnt, zum Beispiel wenn ihr euer Kind zu Bett bringt oder wenn es die Wohnung verlässt.

Dann wird oft noch ein Gebet gesprochen und die Taufgemeinde begibt sich in die Kirche.


👉 Wortgottesdienst

Der Pfarrer hält den Gottesdienst und es werden Fürbitten gehalten, die oft von den Paten, Großeltern oder den Eltern selbst vorgetragen werden. Die Heiligen werden angerufen, unter anderem der Namenspatron eures Kindes. Außerdem erfolgt noch die Salbung mit Katechumenöl. Dieses Öl soll vor allem der Stärkung des Geistes des Täuflings dienen und wird aus den Früchten des Olivenbaums gewonnen.


👉 Bei der anschließenden Tauffeier wird das Wasser gesegnet und ihr und die Paten werdet aufgerufen dem Bösen abzusagen. Das Glaubensbekenntnis sprecht ihr dann gemeinsam. Bei der eigentlichen Taufe wird euer Kind dreimal mit Wasser übergossen. In manchen Gemeinden wird das Kind sogar vollständig eingetaucht. Bei der musikalischen Mitgestaltung von Taufen habe ich das jedoch noch nie erlebt. Das Wasser ist das wichtigste Symbol der Taufe. Es steht für das Leben, dass ohne Wasser nicht möglich wäre, aber auch für die Erneuerung, Reinigung und die Befreiung von der Sünde. Das Wasser, mit dem in der Kirche getauft wird, ist ein besonderes Wasser, denn es wird gesegnet, wodurch es zu Weihwasser wird.

Zur Taufe spricht der Pfarrer: „Ich taufe dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.“


👉 4 Zeichenhandlungen

Zum Ende des Taufgottesdienstes werden noch vier Zeichhandlungen durchgeführt:

- Die Salbung des Scheitels eures Kindes mit Chrisam. Der geistliche Sinn besteht

darin, dass die mit Chrisam Gesalbten, die Christen, den „Wohlgeruch Christi“,

nämlich das Evangelium, verbreiten sollen. Das Öl ist Sinnbild für Gesundheit, Freude,

Kraft und Glück. Der Begriff „Chrisam“ heißt auch „ich salbe“, Christus bedeutet „der

Gesalbte“. Mit der Salbung bei der Taufe wird ausgedrückt, dass euer Kind zu

Jesus Christus gehört, dass es nun selbst Gesalbter und Prophet ist und es seinen

Glauben mit anderen Menschen teilen soll.‘


- Die Bekleidung des Kindes in das weiße Taufgewand. Der Gläubige zeigt seine

Zugehörigkeit zu Christus. Laut der Bibel steht das Taufkleid zugleich für Jesus

selbst. Das Kleid symbolisiert demnach, dass Gott den Menschen umhüllt. Das

Taufkleid ist mit seinem Weiß ein Zeichen dafür, dass der Mensch während der Taufe

wie neu geschaffen wird. Er tritt mit der Taufe frei von Fehlern und Schuld in das

Leben, was mit dem hellen Gewand symbolisiert werden soll.


- Die Übergabe der Taufkerze. Die Taufkerze erinnert an die Worte Jesu, als er sagte

„Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen,

sondern wird das Licht des Lebens haben.“ Die Taufkerze wird an der Osterkerze

angezündet. So wird sinnbildlich das Licht Christi weitergegeben. Auch im weiteren

Leben eures Kindes könnt ihr sie anzünden. Zum Beispiel an Festen wie Geburtstag

oder der Hochzeit. Das Brennen der Kerze soll dann an an die Taufe und die

Verbundenheit zu Gott erinnern.


- und der „Effata-Ritus“, bei dem der Pfarrer Ohren und Mund des Kindes berührt:

Der Herr lasse dich heranwachsen, und wie er mit dem Ruf „Effata“ dem Taubstummen

die Ohren und den Mund geöffnet hat, öffne er auch dir Ohren und Mund, dass du

sein Wort vernimmst und den Glauben bekennst zum Heil der Menschen und zum

Lobe Gottes.

(Markus 7,32-35)


👉 Zum Abschluss des Gottesdienst wird ein Gebet für den Täufling, euch als Eltern und den Paten gesprochen.



Die evangelische Taufe


Wie bereits weiter oben beschrieben, gibt es kaum Unterschiede zwischen katholischen und evangelischen Tauffeiern. Deshalb folgt hier nur eine kurze Aufzählung.


Die evangelische Taufe besteht aus 3 Teilen:

👉 Eröffnung und Anrufung, Beginn mit einem Lied.

👉 Verkündigung mit Wortgottesdienst - Biblische und nichtbiblische Text. Oft stehen hier Taufsprüche im Mittelpunkt, die euer Kind sein Leben lang begleiten sollen.

👉 Die Spende des Sakraments - die eigentliche Taufe



Nach dem Gottesdienst


Direkt nach der Taufe wird meist mit Familie und Freunden gefeiert. Dem kleinen Täufling werden Taufgeschenke überreicht. Dieser Tag soll allen in schöner Erinnerung bleiben. Oft macht man noch in der Kirche ein gemeinsames Foto von Eltern, Paten und Taufkind.


Den Tag der Taufe kann man jährlich mit den Paten feiern. In manchen Gemeinden finden regelmäßig „Tauferinnerungsgottesdienste“ statt.


Der Taufschein des Kindes muss aufbewahrt und bei seiner späteren eventuellen kirchlichen Trauung vorgelegt werden.


Ich hoffe, dass ich euch mit diesem ersten Teil ein paar interessante Informationen zum Ablauf einer Taufe und den Ritualen geben konnte. In Kürze könnt ihr auf dem Blog den zweiten Teil lesen.

Eure Sandra



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